Leseprobe – Unbroken: True Colours

 Ich kneife die Augen zusammen und erwische ihren Arm genau im richtigen Moment. „Sie spielen ein gefährliches Spiel, Mia“, sage ich und senke meinen Blick, um ihn eindringlicher wirken zu lassen.
„Davon weiß ich nichts“, meint sie und klingt wie die Unschuld in Person.
„Blödsinn! Sie wissen genau, was ich meine.“
„Nein“, flüstert sie, beugt sich näher und kichert. „Sagen Sie es mir, Jason.“
Zum ersten Mal nennt sie mich beim Vornamen und sprengt damit sämtliche Synapsen in meinem Kopf. Über ihr blinkt ein Schild, auf dem deutlich ‚Gefahr‘ steht. Doch ich bin zu blind dafür, habe nur Augen für Mias Lächeln und ihre Brüste, die sich so nahe bei mir befinden. So verdammt greifbar.
„Sie … provozieren mich.“
Obwohl ihr Lächeln für den Bruchteil einer Sekunde verfliegt, gewinnt sie kurz danach sofort wieder die Kontrolle über die Situation. „Tue ich das?“ Ich lasse ihren Arm los und zwinge sie gedanklich weiterzugehen, bevor ich noch völlig irre werde.
Mia jedoch bleibt stocksteif stehen und grinst verführe-risch und zurückhaltend zugleich. „Dann tut es mir leid, mich Ihnen gegenüber despektierlich verhalten zu haben, Mr York. Das wird in Zukunft nicht mehr vorkommen“, kommt sie mir mit ihrem Gesicht erneut gefährlich nahe.
Erstaunt reißt sie ihre Augen auf, als ich sie rückwärts gegen die nächstbeste Hausmauer drücke und sie eingehend betrachte. „Mia“, sage ich, und es klingt tatsächlich wie eine Entschuldigung und Drohung in einem.
Mia lächelt, lehnt ihren Hinterkopf gegen die Mauer und scheint gespannt darauf zu warten, was ich nun gedenke zu tun. Doch so genau weiß ich das selbst nicht. „Diese Reaktion gefällt mir sehr gut“, säuselt sie und streckt zu meiner Überraschung ihre Arme aus, um sie über meine Brust gleiten zu lassen. Sie packt den Kragen meines Shirts, zieht mich näher und blickt mich herausfordernd an.